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Muggelkunde für jedermann

von Anonym

Was sind Muggel?
Mein Name ist Starilla Isméa und ich werde mich im Folgenden mit Muggeln beschäftigen.


Es freut mich zu sehen, dass scheinbar viele der Schüler Interesse daran haben, etwas über die nichtmagische Gesellschaft zu lernen, die von uns Zauberern allgemein ‚Muggel’ genannt werden.



Nun, lassen Sie und anfänglich klären, was genau eigentlich einen Muggel ausmacht.



Nun, ‚Muggel’ nennen die Zauberer und anderen magischen Wesen im Allgemeinen die Menschen, die über keinerlei magisches Talent verfügen und nicht von Hexen, Zauberern oder anderen mit magischen Gaben ausgestatteten Wesen abstammen, im Gegensatz zu Squibs. Dies sind, nur der Vollständigkeit halber, Kinder magischer Eltern, die keinerlei Zauberkräfte geerbt haben.

Muggel sind im allgemeinen unwissend über die Zaubererwelt, doch einige sind eingeweiht. Es kann nämlich durchaus vorkommen, dass zwei Muggel ein Kind mit magischen Talenten zeugen. Von mehreren Geschwistern kann also durchaus eines Zauberei beherrschen, ein anderes hingegen nicht. Diese magischen Kinder werden oftmals als ‚Schlammblüter’ bezeichnet, ein diskriminierendes Schimpfwort. Doch wehe, ich höre dies in einer Klasse! Wer es wagt, einen Mitschüler so zu betiteln, handelt sich Strafarbeiten ein!

Nun aber zurück zum Lehrstoff. Muggel sind prinzipiell nicht anders als Hexen und Zauberer, bis auf die fehlende magische Begabung unterscheiden sie sich nicht.

Wie alle Menschen müssen auch Muggel essen, trinken und Sauerstoff atmen. Trotzdem wurden Muggel schon seit Menschengedenken von den magischen Wesen unterdrückt, versklavt oder geopfert. Und natürlich als Nahrung gebraucht.


Es gab sogar eine Kampagne, die die Muggel als Tierwesen einzustufen versuchte. Doch zu diesem Stoffgebiet werden Sie in späteren Klassen noch kommen.

Nun, trotzdem verfügen Muggel über seltsame Eigenarten, die noch nicht konkret erforscht wurden. Beispielsweise sind sie nicht in der Lage, Dementoren zu sehen. Auch wirken bei ihnen sogenannte ‚Muggelabwehrzauber’, die die Entdeckung unserer Welt durch die Nichtmagier verhindern.



Umgang mit Magie

Nun geht es uns um den Umgang der Muggel mit der Magie. Wie schon erwähnt, haben Muggel ein recht begrenztes Wissen um Magie. Einige von ihnen sind eingeweiht, weil sie Partnerschaften mit Magiern eingehen oder Kinder mit magischer Begabung haben.

Die anderen Muggel jedoch haben meist keinen blassen Schimmer davon, was Magie und Zauberkunst ist, wie sie erkennbar ist du was sie bewirkt. Deshalb reimen sie sich ihr ‚Wissen’ zusammen aus dem, was sie von anderen hören oder aus alten Geschichten kennen. Meist ist dies weniger erfolgreich und so kommt es häufig zu falschen Vorstellungen.

Das häufigste verwendete Klischee ist das der Vampire. Untote, die Menschenblut trinken, im Sonnenlicht verbrennen, auf Friedhöfen in Grüften leben, in Särgen schlafen und die kirchlichen Kräfte und Knoblauch verabscheuen. Ach, und natürlich können sie sich in Fledermausgestalt aus der Luft ihre Opfer suchen.

Nun, was genau davon der Wirklichkeit entspricht, kann sich jetzt jeder selbst denken. Tja, doch es gibt immer wieder Abwandlungen in diesen Vorstellungen. Jeder Muggel denkt scheinbar etwas anderes von den Möglichkeiten der Zauberei und kratzt dabei jedoch nur an der Oberfläche.

Diese Fehlinformationen können für uns Eingeweihte durchaus amüsant sein, für manche Muggel wurden sie jedoch bitterer Ernst. Im späten Mittelalter, circa vom vierzehnten bis siebzehnten Jahrhundert, ging die Kirche massiv gegen angebliche Hexen vor. Mit der nun aufkeimenden Inquisition wurden tausende unschuldiger Frauen und auch Männer verfolgt, eingesperrt, gefoltert und zum Schluss hingerichtet, meist auf Scheiterhaufen verbrannt oder in Seen ertränkt. Und dies nur, weil sie sich im Umgang mit Heilkräutern verstanden oder von Nachbarn verleumdet wurden.

Die Hexenverfolgung breitete sich unglaublich schnell aus und brachte Angst und Schrecke über die Bevölkerung. Jeder hatte Angst, dem anderen etwas zu erzählen. Man wusste schließlich nie, ob das Gegenüber einen gewinnbringend an die Häscher der Kirchen verraten würde...

Wie Sie sich sicher denken können, kaum in Opfer der europaweiten Hexenverfolgung verfügte wahrhaftig über magische Kräfte. Denn echte Zauberer hätten sich kaum fangen lassen und das Feuer der Scheiterhaufen oder die drückenden Wassermassen hätten für sie keinerlei Gefahr bedeutet. Einige Hexen und Zauberer jedoch ließen sich absichtlich fangen und verbrennen, nur um freudig wieder aus den Flammen zu spazieren. Eine Hexe ging damit in unsere Geschichte ein. Sie hält einen unglaublichen Rekord im Verbrannt werden. Wer sie war und wie hoch ihr Rekord liegt, sollten Sie bitte als Hausaufgabe zur nächsten Stunde in Erfahrung bringen.

Die Kirche ließ auch viele Exorzismen durchführen, um angeblich besessene Muggel von Dämonen oder gar dem Teufel selbst zu befreien, doch darauf möchte ich nicht näher eingehen. Dies würde uns zu weit führen und über die Grundkenntnisse hinausgehen. Sollte dennoch jemand Interesse an diesem Thema haben, so empfehle ich Ihnen eine Bibliothek aufzusuchen. Dort finden Sie sicherlich genügend Nachschlagewerke, die Sie auch für Ihre Hausaufgaben nutzen sollten.

Wie ich vorhin ankündigte, kommen wir nun zu den Versuchen der Muggel, selbständig Magie zu praktizieren. Klägliche Versuche, wenn ich dies so sagen darf. Unsere Rituale wurden teils grausam verdreht und verzerrt und ins Gegenteil verkehrt. Viele Orden entstanden so, beispielsweise Satanskulte oder Hexenzirkel, die blutige Opfer darboten oder mit Pentagrammen und Weihrauch versuchten, Dämonen anzulocken. Auch versuchen viele Muggel mit billigen Glaskugeln in die Zukunft zu sehen oder mit Tarotkarten weiszusagen.

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